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Atom-Opfer

Tschernobyl-Kinder haben genetische Schäden

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Forscher aus Israel und der Ukraine haben nachgewiesen, dass geringe Strahlungsdosen zu Veränderungen der menschlichen DNA führen. Eine unerwartet hohe Zunahme an Mutationen wurde bei Kindern nach dem Tschernobyl-Reaktorunfall 1986 festgestellt. Die Forscher schließen nachhaltige Auswirkungen nicht aus. Die Studie wurde im Proceedings of the Royal Society: Biological Sciences veröffentlicht. Schon seit geraumer Zeit vermuteten die Forscher einen Zusammenhang zwischen einer ionisierenden Strahlung und einem erhöhten Mutationsrisiko bei Menschen.


Für die Studie untersuchten die Forscher Kinder jener Personen, die den Reaktor nach der Explosion reinigten. Mit Hilfe eines so genannten DNA-Fingerabdrucks wurde bei den Kindern der heute in Israel und der Ukraine lebenden Familien nach neuen Fragmenten geforscht. Geschwister, die vor der Bestrahlung der Eltern zur Welt kamen, dienten als Kontrollpersonen. Die Anzahl neuer Teile der DNA (Desoxyribonukleinsäure) war bei Kindern nach einer Strahlen-Exposition der Eltern um das Siebenfache erhöht, wie aus dem Report hervorgeht.

Die Forscher überlegten vorerst die Möglichkeit, dass die Veränderung die Erbsubstanz erst nach der Geburt stattfand und nicht von den Eltern verursacht wurde. Sie schlossen diese Hypothese aber aus, "da Geschwister, die nach dem Unfall zur Welt kamen und bei denen es weniger oft zu Mutationen kam, unter den gleichen Umweltbedingungen lebten", so die Forscher.

Zusätzlich listet der Report verschiedene Faktoren auf, die das Risiko einer Mutation senkten. Zu diesen zählen der Zeitraum zwischen der Bestrahlung und der Geburt sowie die Dauer der Reinigungsarbeit im verseuchten Gebiet. Diese Umstände stellen laut Forscher aber einen unwesentlichen Beitrag zu den langfristigen Schädigungen dar. "Der Report enthält Hinweise auf das wahre Problem einer internen Strahlung", so Richard Bramhall von der Low Level Radiation Campaign. Er zeige eine massive Fehleinschätzung in der Modellerstellung des radioaktiven Risikos der zuständigen Internal Commission on Radiological Protection (ICRR). "Das Modell basiert auf externen Gammastrahlen. Interne Strahlungsquellen werden von der ICRR völlig außer acht gelassen", so Bramhall.

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