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Medienkritik

Lehmann kritisiert verkürzende Darstellung von Kirche in den Medien

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Der Mainzer Kardinal Karl Lehmann sieht kirchliche Themen in den Medien unzulässig verkürzt dargestellt. "Wenn ich über Kirche nur das wüsste, was ich aus den Medien weiß, würde ich mich wahrscheinlich zurückziehen", sagte der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz am Mittwoch beim traditionellen Mainzer Theologentag unter dem diesjährigen Thema "Kirche und Medien". Predigten von Hochfesten wie Ostern und Weihnachten fänden nur dann Interesse, wenn sie gesellschaftspolitische Aussagen hätten. Das sei "ziemlich erbarmungslos", sagte Lehmann.


In Anspielung auf das Ermittlungsverfahren gegen den Mainzer Weihbischof Franziskus Eisenbach sagte Lehmann, Streit und Konflikte hätten jederzeit eine Chance, thematisiert zu werden. Eine Mainzer Professorin hatte Eisenbach unter anderem vorgeworfen, sie sexuell missbraucht und dabei seine Rolle als Seelsorger ausgenutzt zu haben.

Grundsätzlich bergen die modernen Medien nach Lehmanns Worten sowohl eine "ungeheure Chance" als auch eine "elementare Gefährdung". Die Kirche müsse die Chancen ergreifen und gleichzeitig "Korrektive setzen". "Ich habe im Grundsatz die Option, da einzusteigen, auch wenn ich weiß, dass es schwierig wird", sagte der Kardinal, der nach eigenen Worten ein knappes Viertel seiner Zeit den Medien widmet und als Gymnasiast Sportreporter war. Auch in kurzen Sendezeiten ist nach Lehmanns Ansicht "etwas zu vermitteln". "Manches Mal kann man nur ein einziges Signal geben, aber das kann das gelungenste sein", sagte Lehmann. Nur auf kirchliche Medien zu setzen, sei "nicht der richtige Weg".

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