Als Beruf gibt R. Zoller, unter anderem, „Absurdologe“ an. Die Absurdologie ist akademisch noch nicht anerkannt; wodurch sie sich noch eine gewisse Frische bewahrt hat. – Laut Zoller ist unser heutiger Alltag durchsetzt von meist unerkannter Absurdität, die als Undurchschautes für den Einzelnen bedrückend ist und im Zusammenleben der Einzelnen für Chaos sorgt. Das Durchschauen der Absurdität führt zu einer gewissen inneren Befreiung; und dieser Befreiungsprozeß hat, als Nebeneffekt, gefühlsmäßig manchmal sogar leicht erotische Nuancen. – R. Zollers absurdologische Tätigkeit besteht nun darin, daß er in mehr ins Essayistische gehenden Arbeiten die verschiedenen Absurditätskomponenten aufzudecken sucht, und in belletristischen Texten – auf die Spitze zu treiben. Manche meinen übrigens, daß auch seine Essayistik stellenweise eine gewisse Erotik atmet; seine Belletristik sowieso, selbst dort, wo jegliche äußere Andeutungen von erotischen Inhalten fehlen.
Erkennen – wenn man es lebendig nimmt – kann, laut R. Zoller, erotisch sein.
Der aus Luxemburg stammende Autor lebt heute in Montenegro; und zwischen Luxemburg und Montenegro gab es verschiedene weitere Stationen. Die in den „Urwaldidyllen“ veröffentlichten Erzählungen wurden alle in Tiflis (Georgien) verfaßt; wie es sich gehört: parallel in Deutsch und in Russisch. Ein Band mit den russischen Varianten ist in Vorbereitung.
Zwei von den in diesem Band veröffentlichten Texten gaben den Anstoß zur Bildung einer standortunabhängigen Gruppe aus – neben R. Zoller – georgischen und russischen Literaten, Musikern, Film- und Theaterleuten. Die beiden erwähnten Erzählungen wurden anfänglich für Bühne und Film bearbeitet, die weitere Bearbeitung umständehalber zunächst aufgeschoben (aber nicht aufgehoben); dafür steht das Drehbuch für einen halbstündigen Film zur Titelgeschichte („Urwaldidylle“) kurz vor dem Abschluß. Und in Georgien wurde, als Anlauf, ein Kurzfilm gedreht auf Grundlage von einigen in diesem Band nicht enthaltenen Texten.
Für R. Zoller ist dies die erste Buchveröffentlichung (abgesehen von zwei Buchübersetzungen; eine aus dem Russischen ins Deutsche, eine aus dem Deutschen ins Russische); Papierveröffentlichungen, in Deutsch wie in Russisch, Essayistik wie Belletristik, gibt es bislang nur verstreut in Zeitungen, Zeitschriften und Sammelbänden; und, vor Allem, im Internet.
Die Herausgabe der „Urwaldidyllen“ soll ein erster Schritt sein zu weiteren Veröffentlichungen in Zusammenhang mit der mehrere Sprachen und Kulturkreise umfassenden literarischen, filmischen, szenischen Kooperation.
Und vermutlich wird R. Zoller sich auch bei NGO-online in Zukunft gelegentlich zu Wort melden.