Was machen wir bloß mit der Asse?
Dort lagert Atommüll die Masse.
Es drohen Gefahren
auch noch in zehn Jahren.
Das schwör’ ich beim rostigen Fasse.
126.000 Fässer mit radioaktivem Müll lagern im ehemaligen Salzbergwerk Asse bei Wolfenbüttel in Niedersachsen. Der gefährliche Abfall ist dort keineswegs für alle Zeiten sicher abgeschottet, denn die Lagerstätte ist marode. Seit Jahren tritt Wasser ein, sodass Salzlauge an den teilweise über 40 Jahre alten Fässern nagt. Der Zustand kann so nicht bleiben. Die Asse soll saniert werden, aber wie?
Zunächst gab es den Plan, die Lagerkammern zu fluten. Der löste aber heftige Proteste in der Region aus. Eine weitere Option ist die Verfüllung mit Spezialbeton. Die Tendenz der Fachleute geht nun dahin, alle Fässer wieder herauszuholen und im Endlager Schacht Konrad unterzubringen. Ob das möglich ist, steht noch nicht fest. Sollte dieser Weg aufgrund der jetzt anstehenden Untersuchungen gegangen werden, muss mit einer 10 Jahre dauernden Sanierung gerechnet werden. Wem würde da nicht Goethes Zauberlehrling einfallen: „Die Geister, die ich rief, die werd’ ich nicht mehr los“.
Aus Gerd Kallweit: "2010 in Limericks - Ein Jahresrückblick" Demnächst (Januar) im Buchhandel ISBN 978-3-8423-4281-1